
FEV macht Software-Qualität messbar
Metrikbasierte Strategien für die Qualitätssicherung von eingebetteter Fahrzeug-Software
Die Digitalisierung und der hohe innovative Anspruch treiben wichtige zukünftige Technologien in der Automobilbranche voran. Mit zunehmender Komplexität von Software gehen strengere Qualitäts- und Sicherheitsstandards einher. Ressourceneinschränkungen bei Projekten limitieren jedoch die für Qualitätssicherung (QS) aufgebrachte Zeit. Aus diesem Grund hat FEV eine maßgeschneiderte, optimierte QS-Strategie entwickelt, um die Effizienz und Qualität in Softwareprojekten nachweislich zu verbessern. Die Auswirkung strategischer Entscheidungen auf die Qualität der resultierenden Software wurde anhand von Daten aus 13 Kundenprojekten untersucht. Das Ergebnis: ein besseres Verständnis, wie hohe Qualität erreicht und sinnvoll quantifiziert werden kann.
>> ES WURDEN DATEN AUS 13 PROJEKTEN ZU FAHRZEUGSOFTWARE ANALYSIERT
Der Schwerpunkt der FEV-Forschung liegt auf zwei Hauptthemen: Erstes Ziel ist es, die Qualität eines Softwareprodukts mithilfe geeigneter Metriken zu analysieren, zu formalisieren und zu erfassen. Das zweite Ziel liegt darin, die Einflüsse bestimmter Eigenschaften der Qualitätssicherungsstrategie auf die Ergebnisse eines Projekts zu identifizieren.
Ein pragmatischer Ansatz zur Definition der Qualität eines Softwareprodukts ist dessen Aufteilung in intrinsische und extrinsische Aspekte. Die extrinsische Qualität wird oftmals anhand der Kundenzufriedenheit beurteilt, während intrinsische Qualität am besten mithilfe etablierter Produktqualitätsmodelle, wie dem in der ISO 25010 definierten Modell, quantifiziert werden kann.
Schwerpunkt der Studie
Für die erste Studie schränkte FEV den Untersuchungsumfang auf bestimmte, von der ISO 25010 vorgeschlagene Eigenschaften ein. Dann wurden mithilfe einer Reihe von Metriken bestimmte Qualitätseigenschaften quantifiziert. Dabei wurden vor allem die Anforderungskonformität und das Restfehler-Verhältnis berücksichtigt.
Zur Validierung der Korrelation zwischen Metrik und tatsächlicher Produktqualität und zur Identifizierung von Beziehungen zu bestimmten QS-Strategien wurden Daten von 13 Projekten zu Fahrzeugsoftware erfasst und analysiert. Bei der Analyse wurden statistische Modelle, wie Korrelationskoeffizienten und ANOVA (Analysis of Variance, Varianzanalyse), berücksichtigt.
Ergebnisse
Die Studie hat gezeigt, dass die Kundenzufriedenheit stark mit sowohl der Anforderungskonformität (positive Korrelation) als auch dem Restfehler-Verhältnis (negative Korrelation) korreliert, was auf eine signifikante lineare Beziehung zwischen diesen Metriken hinweist.
Wir treffen die realistische Annahme, dass intrinsische und extrinsische Produktqualität ebenfalls stark miteinander korrelieren. Dann sind beide Metriken – Anforderungskonformität und Restfehler-Verhältnis – geeignete Indikatoren für die intrinsische Produktqualität, da die Kundenzufriedenheit in der Literatur als das Hauptmerkmal für extrinsische Qualität betrachtet wird.
Ausblick
Zuletzt wurden die Auswirkungen verschiedener Qualitätssicherungsstrategien auf die Projektergebnisse analysiert, indem zunächst die angewendeten Prüfmethoden begutachtet und dann die Beziehung zwischen diesen Eigenschaften und den identifizierten Qualitätsindikatoren untersucht wurden. Die ersten Ergebnisse in diesem Bereich sind vielversprechend und FEV ist zuversichtlich, dass in kommenden Projekten auf dieser Basis eine effektive und effiziente QS-Strategie abgeleitet werden kann.
