
Alles aus einer Hand
Turnkey-Kompetenz bei FEV: Von der Planung zur Umsetzung
Die Entwicklung von Antriebssystemen für Fahrzeuge sowie für mobile und stationäre Maschinen und Anwendungen ist heute durch extrem weit gespannte Anforderungsprofile geprägt. Neben den weltweit stark differenzierten nutzer- und kundenspezifischen Anforderungen beeinflussen unterschiedliche Gesetzgebungen, weiter verschärfte Umweltauflagen sowie auch Ressourcenbegrenzungen die heutigen Entwicklungsarbeiten nachhaltig. Zukünftig wird die skizzierte Situation in der Komplexität eher weiter zunehmen.
Die klassischen Vorgehensweisen bei der Antriebs- oder auch der Fahrzeugentwicklung – beispielsweise aufwendige Sommer- und Wintererprobungsfahrten – sind in der bisher praktizierten Form zukünftig nicht mehr durchführbar. An die Stelle klassischer Entwicklungsmethodiken treten zunehmend intelligent vernetzte Verfahren aus Simulation und versuchstechnischer Erprobung wie beispielsweise die Echtzeitkopplung einzelner spezialisierter Prüfstände mit Teilsystemtests zu einem Gesamtsystem. Eine derartige „virtuelle Welle“ wurde unlängst unter Mitarbeit von FEV im „Center for Mobile Propulsion“ (CMP) des Lehrstuhls für Verbrennungskraftmaschinen der RWTH Aachen University (VKA) realisiert.
Als führender Entwicklungsdienstleister mit mehr als 180 eigenen Prüfständen sowie über 400 Experten im Bereich Software und Testing Solutions verfügt FEV über umfangreiche Expertise zu Anforderungen und Betrieb hochmoderner Testcenter. FEV bietet daher u.a. Turnkey-Planungsleistungen von Prüfeinrichtungen aus einer Hand an, die sich bei Bedarf über den gesamten Planungs- und Umsetzungsprozess erstrecken und die Realisierung hocheffizienter Labore mit maximalem Anwendernutzen gewährleisten.
„Neben der reinen technischen Ausstattung von Prüfständen und Prüffeldern kommen der operativen Organisation, der technisch-funktionalen Infrastruktur sowie logistischen Themen eine sehr hohe Bedeutung zu, um die komplexen Testanforderungen mit hoher Effizienz zeitgerecht und kostengünstig zu bedienen“, erklärt Dr. Ralf Marquard, Geschäftsführer und COO der FEV Group Holding GmbH.
Vom Konzept bis zur Inbetriebnahme
Konzeption, Gestaltung, Ausstattung und betriebliche Organisation zukünftiger Prüffelder stellen somit hohe Anforderungen an Planer und Betreiber dieser Einrichtungen. Konzeptionelle Mängel, die auf eine unzureichende Spezifikation und Konzeption in der frühen Planungsphase zurückzuführen sind, lassen sich im Nachhinein in aller Regel nur sehr schwierig oder gar nicht korrigieren. „Ähnlich wie beim Hausbau gilt auch hier die Zehnerregel, wonach die Kosten für die Beseitigung von Fehlern sich in jeder Bauphase verzehnfachen“, erläutert Marquard.
Aufgrund des hohen Investitionsaufwandes in Gebäude, technische Anlagen und Prüfeinrichtungen sowie der sich daraus ergebenden langen Abschreibungszeiten leitet sich die Forderung ab, ein Prüffeld schnell und einfach an wechselnde Prüfaufgaben anpassen zu können. Funktional gegliederte Grundstrukturen, ein modularer Aufbau sowie Reserven für wechselnde Ausrüstungssituationen und eine intelligent strukturierte Versorgungsinfrastruktur sind hier entscheidende Schlüsselfaktoren für effektive Testcenter.
Aufgabenspezifische Prozessschritte
Um diesen Herausforderungen und Randbedingungen Rechnung zu tragen, hat FEV eine Abfolge von aufgabenspezifisch zugeschnittenen Prozessschritten etabliert: Konzeption, Planung und Realisierung neuer Prüfeinrichtungen erfolgen dabei auf Basis langjähriger Erfahrungen mit Prüffeldinstallationen – sowohl bei eigenen als auch bei Kundenprojekten. Diese nationalen wie internationalen Projekte werden durch interdisziplinäre FEV-Teams und in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Fachplanern – darunter Architekten oder Tragwerksplaner – bearbeitet.
Zukunftssicheres Testcenter in China
Ein aktuelles Beispiel eines schlüsselfertigen Testcenters stellt der Neubau des FEV Testcenters in YanJiao, China, dar. Dieses neue Prüfzentrum wurde zunächst in Deutschland konzipiert, in der Planungsphase in enger Zusammenarbeit mit chinesischen Fachplanern bis zur Baureife gebracht und wurde Ende Juni in Betrieb genommen. Es beinhaltet bereits im ersten Bauabschnitt alle wesentlichen Einrichtungen für zukunftsorientierte Antriebs-Entwicklungsarbeiten und ist in der Konzeption zentraler technischer Anlagen modular auf eine flexible Erweiterung in den kommenden Jahren ausgelegt.
