FEV-Batterie FÜR PLUG-IN-HYBRID-FAHRZEUG GEHT IN SERIE

Umfassende Entwicklungskompetenz: Dr. Michael Stapelbroek im Gespräch über Batterieentwicklung bei der FEV

5. Oktober 2015 | Engineering Service

Seit fast zwanzig Jahren steht die FEV für Kompetenz bei der Entwicklung alternativer Antriebe. Nun geht ein weiteres Plug-In-Hybrid-Fahrzeug eines asiatischen Herstellers mit Technik der FEV in Serie. Neben einem neuartigen Getriebekonzept, das auf einem FEV-Patent basiert, hat FEV auch die Batterietechnologie des Plug-In-Hybridfahrzeugs bis zur Serienreife entwickelt. Dr. Michael Stapelbroek, Department Manager Hybrid und E-Mobility bei der FEV, erläutert im Gespräch nähere Einzelheiten der Entwicklung. Das kostengünstige und zuverlässige Batteriepaket verfügt über eine Kapazität von 10 kWh und ermöglicht so eine rein elektrische Reichweite von rund 50 Kilometern.


Herr Dr. Stapelbroek, inwiefern war FEV in die Entwicklung des asiatischen Plug-In-Hybridfahrzeugs involviert?

Bei der Entwicklung des Gesamtkonzepts war FEV als Turn-Key-Partner sowohl für die Entwicklung der Batterie-Hardware und -Software als auch für die Tests und Validierung zuständig. Dabei haben wir bewusst FEV-eigene Entwicklungen mit vorhandenen Technologien renommierter Tier-1-Zulieferer kombiniert. Dank jahrzehntelanger Erfahrung und einer umfangreichen Benchmarking-Datenbank waren wir so in der Lage, ein bedarfsgerechtes Technologiepaket mit hervorragender Serienreife zu entwickeln.

>>Bereits seit 2010 betreibt FEV eine eigene Elektromobilflotte

Sie sprechen von besonderer Erfahrung. Was genau qualifiziert FEV als kompetenten Partner in der Entwicklung alternativer Antriebskonzepte?

Bereits seit 2010 betreibt FEV eine eigene Elektromobilflotte. Diese Erfahrungen sowie umfangreiche  Messdaten,  die kontinuierlich über Mobilfunk an einen unserer Server gesendet werden, sind ein wichtiger Schlüssel in der Entwicklungsarbeit an alternativen Antrieben. Neben der Entwicklungsarbeit in rund 65 Antriebsprojekten hat FEV in den vergangenen Jahren etwa 20 Batterieprojekte erfolgreich abgeschlossen, in denen Batterien für nahezu jede Antriebsart entwickelt wurden – ob wassergekühlte Hochleistungs-Plug-In-Hybrid-Batterie oder ein passivgekühltes Paket für reine Elektrofahrzeuge. Unser Kompetenzspektrum erstreckt sich über jede Phase der Entwicklung von der Erarbeitung des Konzeptes bis hin zur Herstellung und Prüfung des Batteriepaketes und letztendlich der Integration und Zertifizierung für die Serienanwendung.

Wie stellen Sie den gleichbleibend hohen Standard der Entwicklungen sicher?

Für Test und Validierung entwickelter Batteriepakete verfügt FEV weltweit über mehrere Zell- und Batterieprüfstände und Erfahrung in der Serienerprobung für renommierte Hersteller. So gewährleisten wir ein hohes Maß an Sicherheit und Serienreife der Entwicklungen. Unsere zusätzlichen Prüfstände für hybride Antriebsstränge sind wichtige Werkzeuge bei der Antriebsstrangentwicklung, aber auch bei der Evaluierung der Batterie-Performance im gesamten Antriebssystem.

Welche Parameter sind bei der Batterieentwicklung maßgeblich?

Die Qualität der Steuerung beeinflusst die Leistungsfähigkeit ebenso nachhaltig wie die Auswahl passender Batteriezellen und ein optimiertes Layout der Gesamtbatterie. Kernsystem bei der Batterieentwicklung ist unser ausgereiftes Batteriemanagementsystem – kurz BMS – in nun schon dritter Generation, dessen optimierte Algorithmen eine sehr effiziente Steuerung der Batterie ermöglichen. Dank der Nutzung in einer Vielzahl von Projekten verfügt das System über einen hohen Grad an Reife und Flexibilität für jegliche Batteriekonzepte.

>>So gewährleisten wir ein hohes Maß an Sicherheit und Serienreife der Entwicklungen

Was macht das Batteriemanagementsystem so besonders?

Das BMS besteht aus einer zentralen Steuerung – der Master-Platine – und je einer dezentralen Messeinheit pro Batteriemodul –  der Slave-Platine. Zudem ist das BMS selbst für den Sicherheitsstandard ASIL-D nach ISO26262 geeignet. Dabei wurde das BMS nach allen gängigen Automotive-Standards – beispielsweise AUTOSAR und CMMI – und vor allem in Hinblick auf zukünftige Serienanwendungen kostenoptimiert entwickelt.

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